Was haben ein Hohlraum in der Cheops-Pyramide und das PS Institut in Villingen gemeinsam?
Um dies zu ergründen, müssen wir zum 27. Oktober 2017 zurückgehen. Dies war der Tag, an dem das koennen & handeln Team gemeinsam mit Geschäftspartnern und Freunden das PSI Forschungszentrum besuchte.
Das Paul Scherrer Institut (PSI) ist das größte Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften in der Schweiz. Dort werden heute die Grundlagen für das Verständnis der Welt von Morgen erforscht und umgesetzt, was schon heute die Anwendung von Zukunftstechnologien ermöglicht.
Der Tag war verregnet. Die Spannung des k&h_teams war groß. Auch die Begrüßung durch den k&h_geschäftsführer Wilhelm Stoll und einen Mitarbeiter des Paul Scherrer Instituts konnten den Schleier nicht vollständig lüften. Die Erwartung auf das was da kommen würde, wurde auf einem hohen Niveau gehalten.
Im weiteren Verlauf der Einführung fielen Begriffe wie „Neutronen“, „Myonen“ und „Synchrotonlicht“.
Neutronen und Myonen sind kleine Teilchen, Synchrontronlicht ist Röntgenlicht. Mit Hilfe dieser „Sonden“ kann man Informationen über den Aufbau von Materialien gewinnen. Jede Sonde hat die Eigenschaft eines spezifischen Analysewerkzeuges:
Synchroton Lichtquelle (SLS) – dient zur detaillierten Darstellung von Nanostrukturen.
Spallationsneutronenquelle (SINQ) – man kann Metalle durchleuchten und z.B. ins Innere eines Motors schauen.
Myonenquelle (SuS) – man kann Magnetfelder im Inneren von Materialien bestimmen.
Nach der sehr informativen Einleitung und einer kurzen Kaffeepause begann die Führung. Erinnerungen an Schul- und Studienzeit erwachten. Die Sehnsucht, neue Dinge zu erforschen, wurde an die Oberfläche gespült. Es war beeindruckend zu erfahren, mit welchen enormen Energien (1.3 MW Protonenstrahl) gearbeitet werden muss, um Untersuchungen mit SuS, SINQ und SLS durchführen zu können. SuS und SINQ werden mit einem 590MeV Cyclotron betrieben.
Erstaunlich waren auch die meterdicken Betonbarrieren, die zur Sicherung der Forscher eingesetzt werden.
Neben den physikalischen Möglichkeiten des Instituts, hat uns auch die Forschung für Mensch und Gesundheit sehr beeindruckt. Auf diesem Gebiet betreiben Forschungsgruppen Grundlagenforschung in der Biologie und der Therapie von Krebserkrankungen. Die Protonentherapie wird direkt am PSI eingesetzt. Hier werden Patienten mit spezifischen Krebserkrankungen behandelt. Es war sehr beeindruckend zu hören, wie exakt ein „Protonenskalpell“ arbeiten kann.
Der Besuch erweckte wohl in allen die unterschiedlichste Gedanken und Gefühle. Besonders beschäftige uns der Ausdruck „Wer beobachtet verändert“. Denn dies gilt nicht nur in der Quantenphysik, es kann auch auf das Verhalten von Menschen angewendet werden, somit ist dieses Wissen auch hilfreich für unsere Arbeit.
Was hat nun der Hohlraum der Cheops-Pyramide und das PSI gemein?
Der Hohlraum wurde mit Hilfe von kosmischen Myonen-Teilchen entdeckt. Myonen werden im PSI hergestellt.
Die beiden Geschäftsführer von koennen & handeln, Herbert Krankenberg und Wilhelm Stoll, freuten sich über diese außergewöhnlich gelungene Veranstaltung und bedanken sich an dieser Stelle nochmals herzlich beim Paul Scherrer Institut für den spannenden Nachmittag!